Specials und Filmreihen

 

Psychoanalyse und Film

Die Reihe ist eine Kooperation des 'Instituts für Psychoanalyse, Frankfurt'
der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) und des Mal Seh'n Kinos.
Im Anschluß an die Vorführung erfolgt jeweils eine psychoanalytische
Interpretation und Diskussion der Filme. Näheres über das Institut für
Psychoanalyse: dpg-frankfurt

DOGTOOTH

(griechische OmU)

von Yorgos Lanthimos, Griechenland 2009, 96 Min.
Mit Christos Stergioglou, Angeliki Papoulia, Mary

Psychoanalytische Interpretation: Steffen Schiele und Jonas Lauterbach
Abgeschottet von der Außenwelt werden die beiden Töchter und der Sohn ganz im Sinne der reichen Eltern erzogen. Den pubertierenden Jugendlichen wird dabei ein verqueres Weltbild voller Lügengeschichten vermittelt: Die Welt hinter der Gartenhecke ist angeblich ein böser und gefährlicher Ort und gewohnten Begriffen des Alltages werden neue Bedeutungen zugesprochen. Das Familienleben ist geprägt von emotionsloser Disziplin und den unschuldig-perversen Spielen der drei Geschwister, die sich damit die Zeit vertreiben. Die scheinbar perfekte Idylle erhält erste Risse, als die Töchter und der Sohn sich die Frage stellen, was wirklich hinter der Gartenhecke liegt?

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Termine

Mi. 05.11., 20:00

FILM UND DISKUSSION

Filmvorführung in Anwesenheit von Gästen mit anschließender Diskussion

HYSTERIA

(teilweise englische OmU)

von Mehmet Akif Büyükatalay, Deutschland 2025, 104 Min.
Mit Devrim Lingnau, Nicolette Krebitz, Mehdi Meskar

Am Do. 06.11. in Anwesenheit des Regisseurs Mehmet Akif Büyükatalay
Als die Filmcrew am Set auf einen verbrannten Koran stößt, ist an konzentrierte Dreharbeiten auf einen Schlag nicht mehr zu denken. So hat sich jedenfalls die Praktikantin Elif ihre ersten Schritte in der Entertainment-Industrie mal so gar nicht vorgestellt. Denn während einerseits der verbrannte Koran auftaucht, verschwinden andererseits ein paar Filmrollen und ein wichtiger Schlüssel – und Elif steht plötzlich zwischen den Fronten, als sich die Emotionen hochschaukeln, mit Anschuldigungen um sich geworfen wird, Gerüchte und Lügengeschichten die Runde machen und der Druck ins Unermessliche steigt.

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Termine

Do. 06.11., 19:30
Fr. 07.11. bis Di. 11.11., 21:30
Mi. 12.11., 22:30
Sa. 15.11., 16:00

DAS UNGESAGTE

Dokumentarfilm von Lothar Herzog und Patricia Hector, Deutschland 2025, 143 Min.
Mit Jakob Elzer, Albert Emmerling, Anke Gaier

Anschließend Podiumsdiskussion mit Dirk Belda, Historiker, Mitarbeiter Fritz Bauer Institut, Werner Bohleber, Psychoanalytiker und Autor, Katharina Rauschenberger, Historikerin, Mitarbeiterin Fritz Bauer Institut, Eva Schläfer, Journalistin FAZ, Moderation: Wolfgang Schmitt, Filmkritiker, Youtuber und Podcaster
Viele Deutsche, die das Dritte Reich unterstützt hatten, schwiegen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über ihre Erlebnisse. Innerhalb der Familien blieb das Thema oft unausgesprochen – ein gesellschaftliches Tabu. Die Befragungen basieren auf einem psychologischen Ansatz, um nachvollziehbar zu machen, welche Gedanken und Gefühle die Beteiligten damals bewegten und wie sie ihr eigenes Handeln heute beurteilen. Entstanden ist ein vielschichtiger Einblick in das kollektive Unbewusste Deutschlands und die Mechanismen der jahrzehntelangen Verdrängung. Die Gesprächspartner äußern sich offen, teils bewegt und mit widersprüchlichen Empfindungen. Ihre Schilderungen reichen von Verleugnung und unterdrückter Schuld bis hin zu persönlichen Traumata und tiefer Trauer. Zusätzlich kommen deutsch-jüdische Überlebende zu Wort, deren Perspektiven verdeutlichen, welche Erinnerungslücken und blinden Flecken bei ehemaligen Unterstützern des Regimes bis heute bestehen.

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Termine

Mo. 17.11., 19:00

SEHNSUCHT IN SANGERHAUSEN

Von Julian Radlmaier, Deutschland 2025, 90 Min.
Mit Clara Schwinning, Henriette Confurius, Maral Keshavarz

Am Sa. 29.11. in Anwesenheit von Regisseur Julian Radlmaier
Ursula, eine Kellnerin aus dem Osten Deutschlands, und Neda, eine iranische YouTuberin, teilen das Gefühl, in ihrem Leben festzustecken. Die eine trägt ein gebrochenes Herz, die andere einen Gipsarm – beide sind einsam, beide auf der Suche nach etwas, das fehlt. An einem warmen Sommerabend trifft Ursula auf einen Musiker, der ihr vertraut und doch unerreichbar erscheint. Zur selben Zeit begegnet Neda einem Straßenkehrer, den sie für einen alten Bekannten aus Teheran hält. Beide Begegnungen werfen Fragen auf und lassen längst vergessene Hoffnungen neu aufleben. Durch eine Reihe skurriler Zufälle kreuzen sich ihre Wege. Was mit einer flüchtigen Bekanntschaft beginnt, wird zur gemeinsamen Reise. Die Spur führt in die Berge – und zu etwas, das niemand erwartet: eine Spurensuche zwischen Wirklichkeit und Vorstellung, bei der die beiden Frauen mehr über sich selbst erfahren als über die Geister, die sie zu finden glauben.

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Termine

Do. 27.11. bis Fr. 28.11., 21:45
Sa. 29.11., 19:45
So. 30.11. bis Mi. 03.12., 21:45

SONDERVERANSTALTUNG

RISE UP

Dokumentarfilm von Marco Heinig, Luise Burchard, Steffen Maurer, Deutschland 2022, 89 Min.

Wie verändert man die Welt? „Rise Up“ sucht gemeinsam mit fünf außergewöhnlichen Menschen Antworten auf die verheerenden ökologischen, wirtschaftlichen und autoritären Entwicklungen unserer Zeit.
Vorführung ausschließlich für Menschen bis 28 Jahre. Eintritt frei. Telefonische Reservierung erforderlich. Mit anschließender Diskussion. Eine Kooperation mit dem ver.di Jugendteam

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Termine

Sa. 25.10., 16:30

JULIE BLEIBT STILL

(flämische OmU)

von Leonardo Van Diil, Belgien / Schweden 2024, 107 Min.
Mit Tessa Van den Broeck, Ruth Becquart, Koen De Bouw

Mit anschließendem Podiumsgespräch. In Kooperation mit dem Zentrum für Hochschulsport
Julie gilt als eines der größten Nachwuchstalente des belgischen Tennisverbands. Als ihr Trainer Jérémy wegen fragwürdiger Arbeitsmethoden suspendiert wird, gerät Julies Welt ins Wanken. Eine Untersuchung wird eingeleitet, und alle Spielerinnen der Tennisschule sollen aussagen. Doch Julie bleibt still.

Je mehr Menschen um sie herum die Stimmen erheben, desto größer wird der Druck auf sie. Julie sieht sich mit starren Machtstrukturen und ihrer eigenen Ohnmacht konfrontiert. In der Stille wächst die Frage, wie sie ihre eigene Stärke finden kann in einer Welt, die ihr bislang die Regeln diktiert hat.

Leonardo Van Dijls fesselndes Regiedebüt erzählt eindringlich von Fremdbestimmung, Machtmissbrauch und den leisen, aber tiefgreifenden Prozessen weiblicher Selbstfindung. „Julie bleibt still“ feierte Weltpremiere im Rahmen der Semaine de la Critique beim Filmfestival von Cannes, wo der Film zwei Preise gewann.

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Mi. 12.11., 17:30

Queerfilmnacht

SAUNA

(dänische OmU)

von Mathias Broe, Dänemark 2025, 105 Min.

Johan lässt sich vom Leben treiben und passt damit perfekt in Kopenhagens schwule Szene mit ihren Kneipen, Partys und One-Night-Stands. Besonders viel Zeit verbringt er dabei im Adonis, der einzigen Schwulensauna der Stadt, wo er nicht nur seit Kurzem arbeitet, sondern auch unverbindliche sexuelle Erlebnisse mit den Besuchern teilt. Trotz allem sehnt sich Johan noch immer nach Nähe – und findet diese bei William, einem einfühlsamen trans Mann. Schnell stellt er jedoch fest, dass nicht alle im Adonis damit einverstanden sind, dass er sich in eine Person verliebt hat, die sie nicht als Teil ihres Männerbundes verstehen.
Nicht fit, nicht weiß, nicht männlich genug fürs Adonis? Mathias Broe Debüt „Sauna“ ist ein lustvoller Film über Männer, die Männer lieben – und der gleichzeitig mit einer diskriminierenden schwulen Dating-Kultur abrechnet. Broe navigiert dabei gekonnt die Beziehung seiner Hauptfiguren, die von Lust und Neugier geprägt ist. Aber auch von gesellschaftlichen Erwartungen, die Johan und William ständig unter Druck setzen. „Sauna“ ist feinfühlig, sexy und eine Feier der intimen Verbindungen, die entstehen, wenn Menschen sich frei machen vom Blick der anderen.

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Mi. 12.11., 20:30

Jüdische Kulturwochen 2025

„Hi there!“ – so heißt das diesjährige Motto der Jüdischen Kulturwochen, und es ist ein bewusst gewählter, offener Gruß. Ein Gruß, der einlädt, der Brücken baut, der Nähe schafft, offen, klar und einladend. Kultur kann das, was Politik und Gesellschaft oft nur schwer erreichen – sie öffnet Räume des Austauschs, ermöglicht neue Perspektiven, verbindet Menschen.

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ALWAYS TOGETHER

(OmeU)

Dokumentarfilm von Paz Schwartz, Israel 2025, 77 Min.

In Kooperation mit Jüdischer Gemeinde Frankfurt
Die Zwölftklässler von Nofei HaBsor wurden nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 aus ihren Häusern nahe der südlichen Grenze Israels zum Gazastreifen vertrieben. Ihre Zukunft ist ungewiss. Doch statt sich über das ganze Land verstreuen zu lassen, bleiben sie zusammen und wenden sich mit einem eindringlichen Appell an das Bildungsministerium. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Internat in Ein Gedi am Toten Meer. Ein vorübergehender Zufluchtsort, der bald zu einem neuen Lebensmittelpunkt wird.

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Termine

So. 26.10., 12:00

… die Gelegenheit

Eine neue Filmreihe des Mal Seh’n Kino
Das Mal Seh’n Kino, schon immer offen für Filme abseits des Arthouse-Mainstreams, öffnet nun ein weiteres Fenster für Filme, die durch die Raster kommerzieller Auswertung fallen, die unkonventionell und schräg sind, eigene Wege beschreiten und überraschen – die jedenfalls nicht übersehen werden sollten!

BEYOND THE WHITE RAINS

von Marc A. Littler, Deutschland / Irland 2025, 70 Min.

In Anwesenheit von Regisseur Marc Littler
Der Frankfurter Regisseur Marc Littler (Slowboat Films) blickt auf eine ganze Reihe unabhängig produzierter Spiel- und Dokumentarfilme zurück (zuletzt THE KINGDOM OF SURVIVAL, THE FOLKSINGER, ARMENIA, FRANZ WRIGHT - LAST WORDS).
Sein Umzug an die Nordwestküste Irlands führte erneut zu einer stilistischen Reduktion und es entstand das berückende Film-Tagebuch Beyond the White Rains – eine Meditation über das Spannungsfeld zwischen der inneren Welt des Menschen und seiner äußeren Umwelt. Gedreht in einer alten Walfängerhütte, fängt der Film das wechselhafte Wetter, das unerschütterliche Meer und die ziehenden Wolken ein. Rätselhaft, elegisch, mitunter von gespenstischer Schönheit, enthüllen die reduzierten Bilder und der entrückte Klangraum gleichermaßen die äußere Anmut einer abgeschiedenen Küstenlandschaft und die Innenwelt eines Einzelnen. Littlers langjähriger Freund und Weggefährte Alain Croubalian komponierte eine Harmonium-Partitur, ergänzt durch Soundscapes, die sich mit Gedichtzeilen

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Termine

So. 30.11., 14:00