STOLZ UND EIGENSINN
Dokumentarfilm von Gerd Kroske, Deutschland 2025, 113 Min.
Mit Silke Butzlaff, Steffi Gänkler, Ingrid Kreßner
Nach der Wende erlebt der Osten Deutschlands eine zweite große Entlassungswelle. Frauen, die einst in den Industrie-Großbetrieben der DDR arbeiteten, berichten mit bemerkenswerter Offenheit über ihre damalige Unabhängigkeit und den Stolz auf ihre beruflichen Errungenschaften. Mit Selbstbewusstsein schildern sie ihre Verwunderung darüber, dass plötzlich Männer ihre Positionen übernehmen sollten, und reflektieren über vergangene Utopien, die längst der Vergangenheit angehören. Begleitet werden diese Erzählungen von Archivaufnahmen ihres Arbeitsalltags in mittlerweile verschwundenen Industrieanlagen und Braunkohle-Zechen. Interviews aus den 1990er-Jahren, aufgezeichnet auf U-matic-Bändern des Leipziger Piratensenders KANAL X, bewahren diese einzigartigen Einblicke. Mehr als 30 Jahre später hat Regisseur Gerd Kroske diese historischen Aufnahmen wiederentdeckt. In einer experimentellen Versuchsanordnung wird das alte Filmmaterial im Split-Screen gezeigt und von den Arbeiterinnen von damals neu kommentiert. Dabei entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
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Termine
So. 16.11., 11:45




FORMEN MODERNER ERSCHÖPFUNG
von Sascha Hilpert, Deutschland 2024, 118 Min.
Mit Birgit Unterweger, Rafael Stachowiak, Wolf List
Zwei Menschen, beide in der Mitte ihres Lebens und ausgelaugt vom Alltag, treffen im letzten Sanatorium seiner Art aufeinander. Seit Generationen suchen hier Menschen nach Heilung. Auch Nina und Henri reisen an – aus unterschiedlichen Welten, mit unterschiedlichen Biografien, aber ähnlicher Erschöpfung. Zwischen täglichen Anwendungen, stillen Momenten auf der Liege und flüchtigen Begegnungen im Speisesaal überschneiden sich ihre Wege. Gespräche, Auseinandersetzungen und das Bedürfnis nach Nähe bestimmen ihre Tage. Während draußen der Schnee fällt und das Haus von der Außenwelt abschneidet, verändert sich der Rhythmus. Geräusche verblassen, Zeit dehnt sich, Erinnerungen treten hervor. Parallel stößt eine Historikerin im Archiv des Hauses auf Dokumente aus der Frühzeit der Einrichtung. Sie verfolgt die Entwicklung psychischer Erschöpfung über mehr als ein Jahrhundert und untersucht das Sanatorium als Spiegel gesellschaftlicher Zustände.
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Termine
So. 16.11., 13:45
Sa. 22.11., 15:30




MANCHE MÖGEN’S FALSCH
(OmU)
von Stanislaw Mucha, Deutschland 2023, 90 Min.
Mit Yun Liu, Shuixiu Fang, Haifan Huang
Stanislaw Mucha begibt sich für seinen Dokumentarfilm in die Südchinesische Fälscherstadt Dafen. Hier gibt es alles: Ein Bild von Gerhard Richter für 30 Euro und Monets Seerosen für 120 Euro. Pro Jahr werden hier bis zu 10 Millionen Bilder gefälscht und niemand scheint sich daran zu stören. Mucha blickt hinter die Kulissen der Kunst am Fließband und trifft dabei auf Künstler und Kopierer.
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Termine
Mo. 17.11., 17:15



