FILM UND DISKUSSION
Filmvorführung in Anwesenheit von Gästen mit anschließender Diskussion
9/11 SANTIAGO – FLUCHT VOR PINOCHET
(spanische OmU)
Von Thomas Grimm, Deutschland, 2022, 75 Min.
Am 25.10. anschließendes Gespräch mit Regisseur Thomas Grimm sowie Pavel Eichin und Fred Balke (Zeitzeugen aus dem Film). In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung.
Am 11. September 1973 stürzte Armeegeneral Augusto Pinochet mit einem blutigen Militärputsch die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende in Chile. Wie erging es Kindern, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR geflohen sind? Ein Film über die Folgen von Gewaltherrschaft, Exil, Integration und die Suche nach Identität.
Termine
Mi. 25.10., 19:45
So. 29.10., 14:00
FREIZEIT ODER: DAS GEGENTEIL VON NICHTSTUN
(deutsche Fassung mit englischen Untertiteln)
von Caroline Pfitzen, Deutschland 2023, 71 Min.
In Anwesenheit von Regisseurin Caroline Pfitzen
Im Sommer 2018 ist Berlin, wie eigentlich immer, eine Großbaustelle. Fünf junge Menschen, alle zu Beginn des neuen Jahrtausends geboren, werden beim Fußballspielen, im Grünen, beim Schwimmen und Tanzen, beim Rauchen und Biertrinken, aber auch beim Wäscheaufhängen und Schlafen gezeigt. Bei einem Treffen fertigen die Teenager Transparente an. Sie besprechen Protestaktionen und führen Diskussionen über Politik und Gesellschaft. Sie unterhalten sich darüber, wie jemand in Zukunft in dieser Stadt leben kann. Sie sprechen über den alltäglichen Sexismus, die Verantwortung des Einzelnen für das System, über Schulpolitik, die Gentrifizierung und Drogen.
Sie lesen sich gegenseitig Passagen aus dem Kommunistischen Manifest und aus der Kleinstadtnovelle vor und schauen sich gemeinsam den Schwarzweißfilm Kuhle Wampe auf einem Computer an und hören hierbei Dinge, die ihnen in der Gegenwart bekannt vorkommen.
Der Film spielt im Osten Berlins in Friedrichshain, Treptow und Neukölln, Gegenden der Stadt, die seit dem Fall der Berliner Mauer stark von Gentrifizierung und steigenden Mieten betroffen sind. Die Jugendlichen stammen aus Familien in der ehemaligen DDR und machen sich Gedanken über ihre Rolle in einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft.
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Termine
Mi. 18.10., 20:00
MISS HOLOCAUST SURVIVOR
(teilweise hebräische OmU)
Von Radoslaw Wegrzyn, Deutschland, 2023, 90 Min.
In Anwesenheit von Regisseur Radoslaw Wegrzyin. In Kooperation mit der Zionistischen Organisation
In Haifa (Israel) findet einmal im Jahr ein einzigartiges Ereignis statt: Ein Schönheitswettbewerb für Holocaustüberlebende Frauen
12 Frauen im Alter von 77-95 Jahren flanieren einen Laufsteg entlang. Sie tragen ihre schönsten Kleider. Schmuck und Makeup zieren gealterte Gesichter und zerbrechliche Körper. Es ist der eigenartigste Schönheitswettbewerb der Welt. Denn die Frauen haben eines gemeinsam: Sie sind die letzte Generation der Holocaustüberlebenden.
Diese Frauen sind der schlimmsten Hölle des 20. Jahrhunderts entkommen. Sie wurden ihrer Kindheit, ihrer Körper, ihrer Femininität und Freiheit beraubt. Trotzdem wurden sie Mütter, Großmütter, manche Urgroßmütter. Jetzt stehen sie dem Unvermeidlichen gegenüber: dem altersbedingten Verfall des eigenen Körpers.
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Termine
Mi. 01.11., 19:45
DRIFTER
(teilweise englische OmU)
von Hannes Hirsch, Deutschland 2023, 79 Min.
Mit Lorenz Hochhuth, Cino Djavid, Gustav Schmidt
Moritz ist 22 und gerade von seinem Freund Jonas verlassen worden, für den er eigentlich nach Berlin gezogen war. Eine Zeit lang findet er Geborgenheit bei dem älteren Noah, bis es ihm zu eng wird. Moritz ändert sein Aussehen und taucht ein in die Berliner Partyszene. Er lebt seine unterdrückten Sehnsüchte und sexuellen Fetische aus, verliert sich aber auch zunehmend in Drogenexzessen und emotionaler Entfremdung. Erst mit Hilfe seiner queeren Freunde findet er heraus, wer er wirklich sein möchte.
In seinem ersten Langfilm erzählt Hannes Hirsch von der Suche eines jungen schwulen Mannes zu sich selbst – und von einer Art zweitem Coming-out. „Drifter“ ist eine Reise entlang von Einsamkeit, Exzessen und Kinks, stellt Fragen nach schwulen Körperbildern und nicht-heteronormativen (Wahl-)Verwandtschaften und zeichnet ein authentisches Porträt der queeren Community Berlins von heute.
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Termine
Mi. 11.10., 20:00